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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 108

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilöer aus der Geschichte. 1. Das Rheinland zur Zeit der alten Germanen. Wie ganz anders sah es doch vor 2000 Jahren in unserm schönen, geliebten Rheinlande aus als heute! Undurchdringliche Wälder rauschten da, wo jetzt goldene Getreidefelder wogen und blühende Gärten prangen. Ausgedehnte Sümpfe und düstere Moore deckten jene Stellen, wo uns heute saftige, blumen- geschmückte Wiesen entgegenlachen. Bären, Auerochsen, Wölfe und andere wilde Tiere, die jetzt ganz und gar ausgerottet sind, hausten in dem lvaldes- dickicht. Mit gar reichlicher Leute kehrte der Weidmann heim- denn an edlem Wild, Hirschen und Rehen, auch Wildschweinen mangelte es nicht, vergeblich schaute man in dieser Wildnis nach großen Städten und freundlichen Dörfern aus. hier und da nur lugte zwischen knorrigen Eichen eine rohgezimmerte Wohnhütte hervor. Es'' war das bescheidene heim eines unserer Vorfahren, jener stolzen, kriegerischen Germanen, die auch das rechte und linke Rheinufer innehatten. 2. Die Römer am Rhein. Oie mächtigen, eroberungsfähigen Römer, denen fast die ganze den Alten bekannte Welt gehorchte, ließen auch die einsamen Waldgebiete Germaniens nicht verschont. Etwa um das Jahr 50 v. Chr. drang ein römischer Keldherr, der große Julius Cäsar, erobernd in das Waldland vor. Ihm verdanken wir die erste Runde über unsere vorfahren. Zweimal überschritt Cäsar den Rhein in der Nähe von Andernach. Zu diesem Zwecke ließ er durch seine Soldaten eine pfahlbrücke über den Strom schlagen. Läsars Nachfolger, der Kaiser Augustus, beschloß, Germanien bis zur Elbe zu unterwerfen. Im Jahre 9 n. Ehr. aber wurde dem frechen Vordringen der Römer Einhalt geboten. Oer Eherusker- fürst Hermann besiegte mit seinen wackern Germanen die dreisten Römer im Teutoburger Walde. Oas römische Heer wurde gänzlich vernichtet, und der Zeldherr Varus stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert, um nicht in die rohen Hände der erbosten Sieger zu fallen. Nach jener furchtbaren Niederlage gaben die Römer die rechtsrheinischen Gebiete auf, nur aus dem linksrheinischen Lande machten sie eine römische Provinz mit der Hauptstadt Trier. Zur Sicherung gegen die fortgesetzten Angriffe der Germanen erbauten die Römer am Rheine von Niainz bis Tanten etwa 50 feste Plätze, Rastelle genannt- aus oder neben ihnen sind viele Städte entstanden. So verdanken Tanten, Eöln, Bonn und Eoblenz den Römern ihre Entstehung, künstliche, unter Leitung kaiserlicher Baumeister angelegte Straßen verbanden die einzelnen Lagerplätze, von Wachttürmen aus, die je l000 Schritt voneinander entfernt lagen, schauten

2. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 53

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xii. Das Sieggebiet. 53 entfließt dem nördlichen Abhang des Ederkopfes und schlängelt sich in vielen Krümmungen zwischen waldumrauschten höhen durch saftige, blumen- geschmückte Wiesengründe dahin. In ihrem volkreichen Tale schmiegt sich Ort an Ort. vie tätigen Grte Betzdorf und Wissen, das lieblich gelegene herchen, Eitorf und das alte 5 i e g b u r g mit seiner jetzt als Straf- anstatt benutzten übtei spiegeln sich in den silberhellen Wogen des Zlusses. 5lbb. Zg. Westerwald und Sieggebiet. Einen besonderen reizvollen Punkt dieser lieblichen Gelände bildet die Burg- ruine Blankenberg, deren drei alte, hohe Türme von trotzig aufragendem Zelsgestein majestätisch ins Land schauen. „wo die Sieg in sanftem Bogen Sehnend eilt zum grünen Rhein, Ragt aus lieblichen (Befielöen (Trotzig auf ein gelsgeftein, Das dereinst als stolze Krone Trug ein mächtig Ritterschlojz, Dessen Rame Ruhm und Schrecken weit ins deutsche Land ergoß."

3. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 118

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
118 Varus und Arminius, die Schlacht im Teutoburger Wald. Hi. § 57 Kundschaft der Deutschen. Besonders eigen waren ihnen Treue und Ergebenheit gegen ihre Führer. Die Frauen nahmen eine hohe Stellung bei ihnen ein Manche Frauen spielten als Alrunen, d. i. Allwissende oder Prophetinnen dne Erge Rolle und übten emen großen Einfluß aus die Volksberatungen ans 25te Nelrgron der Deutschen war Vielgötterei ^Yhr Wodan oder Odin, der über alles gebietende Allvater. Bei ihm wohnten die?n der Schlacht Gefallenen im Palaste Walhalla, wo sie ihre Zeit mit Kämpfen mit Jagen und Trmken zubrachten und von den Walkyren, den Schlachtenaöttmnm kedlent wurden - Götterbilder und Tempel hatten die Germanen nicht Sie verehrten ihre Götter m geweihten Hainen. , Des Augnstus beide Stiefsöhne, Drusus und Tiberius, bekämpften siegreich die im Süden der Donau wohnenden Barbaren keltischer Abkunft und unterwarfen das Land bis zur Donau. Zur Sicherung der neuunterworfenen Lander gründete Drusus viele feste Kolonieen (Augufta Vin-delrcorurn, d. t. Augsburg u. a.). 13-9 . , Drusus unternahm auch 5 verschiedene Feldzüge nach Deutschland v.chr. und befestigte den Rhem durch 50 Castelle (gegenübervonmainz, Bonnu a O) Mittelst eines schiffbaren Kanals, welcher noch jetzt den Namen Drnsus-Gr ab en führt, verband er den Znydersee (d. H. die Mel) mit dem Niederrhein Auch den sogenannten „Pfahlgraben" legte er an, eine Befefti-gungslmre auf dem Taunus (Wall, Graben und Castelle), welche das Land zwischen Rhem, Mam und Lahn schützte und später bis zur Donau fortgesetzt wurde Auf seinem letzten Zuge drang Drusus bis zur Elbe vor, kam aber auf dem Rückwege um durch einen Sturz vom Pferde. Der römische «Lenat erteilte ihm und seinen Nachkommen den Ehrenbeinamen Germaniens — Den Oberbefehl am Rhein erhielt darauf Tiberius. . . .Die Römer wandten sich jetzt gegen die im Nordwesten von Deutschland m der Nähe der Nordsee wohnenden Völkerschaften, drangen von hier ans immer weiter in Deutschland vor und errichteten zwischen Rhein und Weser eme römische Statthalterschaft. Viele Germanen traten in römische Kriegsdienste, so der Cheruskerfürst Arminius oder Hermann und Marb od, ein Fürst der Markomannen. Dadurch lernten beide römische Politik und Kriegskunst kennen. Schon drohten fremde Sitte und Sprache das deutsche Wesen zu verdrängen, da erwachte der Freiheitssinn der deutschen Völker, aufgeschreckt durch die Habsucht und Rücksichtslosigkeit des römischen Statthalters Pub lins Quint ilins Varus. Dieser legte den deutschen Völkern, bei denen von )eher nur Leibeigene Abgaben entrichtet hatten, einen Tribut auf, führte römische Gerichtsformen und Strafen ein und ließ ihre Häuptlinge vor seinem Richterstuhle erscheinen. Freie Germanen erlitten für geringe Vergehen Rutenstreiche, die nach ihrer Anficht für das ganze Leben entehrten. Dabei überließ Varus sich einer thörichten Sicherheit. . Der Cheruskerfürst Hermann vereinigte sich mit seinen Landsleuten zu emer geheimen Verbindung gegen die Römer. Varus glaubte nicht an die Verschwörung der Deutschen, selbst dann nicht, als ihm dieselbe durch einen anderen cheruskischen Fürsten, Segest, verraten wurde, dessen edle Tochter Thusnelda Hermann gegen den Willen des Vaters geheiratet hatte. Die Verschworenen bewogen eine Völkerschaft im nördlichen Westfalen zum Aufstande, und Varus zog mit 3 Legionen gegen dieselbe durch die 9 unwegsamen Gegenden des Teutoburger Waldes. In der Gegend n.chr. des heutigen Lippe-Detmold befand er sich mit fernem Heere plötzlich in gefährlicher Lage: ringsum dichte Waldungen, dabei traten Stürme und

4. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 107

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 53. Cäsar's gallische Kriege. Der 2. Bürgerkrieg. 107 wahrscheinlich von den in Bewegung geratenen Germanen bedroht aus ihren Wohnsitzen im Osten des Jura auf und steten mit Weib und Kmd, 350,000 Menschen, In das Land der benachbarten gallischen Völkerschaften eut. Casar.besiegte die Helvetier, vernichtete einen großen Teil derselben mti) schickte die übrigen in ihre helvetische Heimat zurück. - Gleich darauf zogen 120,000 Mann Germanen (Suev ett) unter einem erwählten Führer Ariövist über den Rhem. Casar besiegte auch ste nicht weit von Besantzon (wohrschemltch bet Muhlhausen), und Ariovist floh ov mit dem Reste seiner Scharen über den Rhein zurück. v.^yr. Rach diesen Erfölgen begab sich Cäsar für kurze Zeit an den Po, um seine Angelegenheiten in Italien zu fördern. Die Ausbreitung der römischen Macht erweckte die Besorgnis der Belgen, welche im nordwestlichen Frankreich zwischen der Seine und dem Riederrhem wohnten. Sie rüsteten sich. Cäsar kam ihnen aber zuvor und unterwarf dre emzelnen Völkerschaften derselben. Auch die Aquitauier im westlichen Frankreich unterlochte er. Als noch einmal deutsche Scharen in das belgische Gallien einbrachen, schlug und verfolgte er sie, ließ zwischen Bonn und Coblenz eine Brücke über den Rhein schlagen und machte einen wöchentlichen Streifzug nt das Land der Germanen. - 9 -2 Jahre nachher ging er noch einmal über den Rhein. 55 und 54 v. Lhr. legte _. Cäsar auch nach Britannien über und besiegte die Stämme rnt Suden der ^nsel, , begnügte sich aber mit dem Ruhm, die Römer zuerst über das nördliche Welnneer geführt zu haben, ohne in dem Lande Truppen zurückzulasten. — Nachdem Calor einen Ausstanb in Belgien unterbrückt hatte, brach in Gallien ent allgemeiner Auf-staub unter der Anführung des Dercingetörix aus. Als btefer in einigen Reiter^-^ treffen zurückgetrieben worben war, warf er sich in den festen Platz uit heutigen Bnrgunbien. Cäsar schloß ihn hier enge ein und schlug die zum Uusatze herbeiziehende Streitmacht der Gallier. Der c in ge tö rix ergab sich nun und warb von dem Sieger nach Rom geschickt, wo er später hingerichtet würde. Run war die Kraft der Gallier gebrochen und ihr Land den Römern unterworfen. Cäsar's Eroberungen bewirkten die Civilifierung des Westens. Durch sie wurde der Einbruch der nordischen Völker in Italien aufgehalten, bis in Gallien, in den Ländern an der Donau, in Afrika und in Spanien die italische Bildung festen Fuß gefaßt hatte. Bald bauten die Römer in Gallien Amphitheater, Thermen, Wasserleitungen und Heerstraßen. Ihre Standlager wuchsen rasch zu Städten an. Im 4. Jhrh. n. Chr. war Gallien eine der gebildetsten römischen Provinzen. Der 2. Bürgerkrieg. In Rom dauerten die Unruhen und Frevelthaten fort. Mächtige Volksführer kämpften mit bewaffneten Scharen auf den Wahlplätzen. Der Senat unterstützte den Milo, welcher ein Gegner des Clodius und nach diesem Tribun gewesen war. Clodius wurde von Milo auf der Appischen Landstraße ermordet. Rom kam in die größte Bewegung. Das Volk brachte 52 die Leiche auf das Rathaus und zündete dieses an, das Gebäude zum v.^hr. Scheiterhaufen des Straßenhelden machend. Pompejus ward zum Consul ernannt ohne Collegen und stellte die Ordnung wieder her. Milo ward verbannt. Pomp ejus begann aber jetzt versteckt Cäsar entgegen zu wirken. Seine Gemahlin Julia war gestorben, und mit ihrem Tode war das gute Einverständnis zwischen ihm und Cäsar erloschen. Pomp ejus trat an die Spitze der aristokratischen Partei der Alt-Republikaner, während Cäsar von jeher der Volkspartei angehörte. Als Casar nach Rom kommen wollte, sich um das Consulat zu bewerben, forderte der Senat, er solle zuerst sein Heer entlassen. Der von

5. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 144

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
144 Sturz des weströmischen Reiches. Zeittafel. in. § 70. ©eifertjherfci. Geiserich erschien mit einer Flotte in der Mündung des Tiber. Maximus ward ermordet, und Geiserich plünderte 14 Taue lana Jtom und die ganze Küste bis Neapel, besonders diese Stadt, Capua und Nola Die ehernen Statuen der Straßen und Plätze, die stark vergoldeten Zetteln vom Dache des capitolmrschen Prachtgebäudes und die heiligen Tempelgeräte trugen imh^nrtrt»faren + s • Fu(je) ^ie Menschen wurden als Beute betrachtet und fortgeschleppt, und, wenn ftemcht ausgelöst wurden, auf's unwürdigste behandelt Nim Zas abendlandyche Reich löste sich damals ganz auf, barbarische Volkerichaften ergriffen von allen Provinzen Besitz. Der Sueve Rieimer, welche die fremden Truppen im römischen Dienste befehligte, war der eigent= 457- äx Regent und setzte nach Gefallen Kaiser ein und ab. Der tüchtige Kaiser 461 ^aiorranus regierte zwar noch einige Zeit mit Kraft; er ward aber n.chr. von Ricimer gestürzt, welcher emen Schattenkaiser an seine Stelle setzte In 472 Wahrheit führte Ricimer die Regierung bis zu seinem Tode, welcher durch E'-b;e. Pest erfolgte. - Der ehrgeizige Feldherr Orestes ernannte nach 475 Ricimers Lode seinen jungen Sohn Romnlns Angustulus zum Kaiser. nchr ©e-r ^o^!che Befehlshaber Odoaker, ein Heruler, welcher mit einem -Kriege jenseits der Alpen beschäftigt war, zog mit seinem aus deutschen Stammen zusammengesetzten Heere nach Italien. Orestes ward gefangen Siefen” ^ ^enchtet, Augustulus auf ein Landgut nach Kampanien Odoaker nahm kn Titel König von Italien an und hatte somit dem weströmischen Reiche ein Ende gemacht. — Er gab seinen Truppen den 3. Teil der Ländereien Italiens, doch suchte er die alten Einwohner auf jede Weise zu schonen. Zeittafel: — 14 v. Chr. Augustus. Feldzüge des Drusus iu Deutschland. Die Schlacht im Teutoburger Wald. Arminius. Tr b er ius. Tod des Germaniens. Hinrichtung Sejan's. Cßligula. Claudius. To8^5ermessalina. Ruld. Feuersbrunst in Rom. Christenverfolgung. Galba. Otho. Vitellins. Aufstand in^Palästina. Vespasian. Die Zerstörung von Jerusalem.. Cerealis unterdrückt den Aufstand der Gallier und Bataver. Titus. Ausbruch des Vesuv. Domitiauus. Coccejus Nerva. Tr afan. Tramtinterwiift Dacien. Hadrian. Ausstand in Palästina. Antouinus Pius. Marc Aürel. Ottt m o 5’u s. Pertinax. Didius Julianus. Septimius Severus. Caracalla. 31 v. Chr. 13—9 n " 9 n. „ 14—37 nr 31 37-41 41—54 48 ' 54—68 64 68—69 ~ 65 69—79 70 „ „ 79—81 79 81—96 96—98 98—117 m 117—138 133 138—161 161—180 180—192 193 193—211 211—217

6. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 117

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 57. Das Pantheon, Rom und Germanien. 117 von Ostia) aufführen. Es gehörte ursprünglich als Nebenbau zu den Thermen (Bädern) des Agrippa und mar als Tempel dem Jupiter geweiht, aber mit den Statuen der meisten Götter geschmückt, daher sein Name. Es ist ein Mauercylmder, Fig. 22. Durchschnitt des Pantheon. dessen gewaltige Mauerdicke 6 Meter, dessen innerer Durchmesser 42 Meter beträgt. Über dem Cylinder erhebt sich eine Kuppel in Form einer Halbkugel, welche oben eine kreisrunde Lichtöffnung von 8 Meter Durchmesser hat. Die Scheitelhöhe vom Boden an kommt dem Durchmesser gleich. An der Vorderseite hat das Gebäude einen gradlinigen Vorbau mit einer prächtigen dreischissigen Vorhalle in korinthischem Stile.— Seit dem 7.Jhrh.ist das Pantheon eine christliche Kirche (Santamariarotonda). " §57. Rom und Germanien. Tod des Augustus. Selbst unter des Augustus friedlicher Regierung hatte das römische Weltreich mit den streitbaren Völkerschaften zu kämpfen, von welchen es umgeben war, in Rhätien, Noricum, Pannonien, Mösien u. a. Ländern. Am folgenreichsten waren die Kriege mit den Germanen, auch Teutonen genannt. Diese sind, wie Schlosser sagt, neben den Griechen und Römern der wichtigste Zweig des indogermanischen Völkerstammes. Sie zerstelen in viele besondere unabhängige (oft verbündete, oft mit einander kriegführende) Stämme, z.b. die Sueven, Chatten, Cherusker, Ubier, Friesen u.a. Durch Trennung der einzelnen Stämme und Vereinigung mit anderen entstanden später neue Völker, wie die Allemannen, Franken, u. ct. Zustand, Charakter und Sitten der Germanen, nach den Werken der römischen Geschichtschreiber. Sie besaßen körperliche Schönheit: hohe Gestalt, blaue Augen und blondes Haar. — Den größten Teil ihres Landes bedeckten Wälder und Sümpfe. Dörfer und Städte hatten sie nicht, sondern ihre Wohnungen standen vereinzelt. Die Beschäftigungen des freien Mannes waren Jagd und Krieg; Ackerbau und Viehzucht trieb der leibeigene Knecht. Das Trinken liebten die Germanen leider im Übermaß. Dem Würfelspiel waren sie so leidenschaftlich ergeben, daß sie oft, wenn sie alles verloren hatten, ihre eigene Freiheit verspielten. Ihre Kleidung war sehr einfach und rauh: ein mantelartiger Überwurf, aus dem Pelz eines erlegten Jagdtieres bestehend. Die Waffen (Schild und Speer) bildeten den Hauptschmuck des Mannes. — Die Römer rühmen die Tapferkeit und Gast-

7. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 119

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 57. Tod des Augustus. 119 Regengüsse ein. Nun fielen die Deutschen über die Römer her und brachten ihnen eine vollständige Niederlage bei. Das wohl 40,000 Mann starke Heer wurde in einem mehrtägigen Kampfe vollständig vernichtet. Varus stürzte sich in sein Schwert. Die Germanen ließen ihrer Wut die Zügel schießen: viele Römer schlachteten sie als Opfer an den Altären ihrer Götter, andere knüpften sie an den Bäumen auf. Die Burgen und Plätze der Römer in Deutschland wurden zerstört, und die römische Herrschaft diesseits des mittleren Rheins hatte aufgehört. — Augustus soll sich, nachdem er die Niederlage seiner Legionen erfahren hatte, mehrere Tage eingeschlossen und beständig ausgerufen haben: „Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Fig. 23. Augustus als Jupiter auf einem ^Throne. Hinter dem Throne Neptun und einen Eichenkranz auf des Augustus Haupt fetzt. Neben Noma. Neben Livia steht Germaniens (des Drufus Augustus sitzt Livia als \......................... _....... Sohn), hinter diesem Tiberius mit dem Scepter.,.Neben Augustus sitzt Agrippina, Gemahlin des Germauicus, als Göttin des Überflusses. Unten errichten Krieger eine Trophäe und sitzen Gefangene, Sinnbilder der von Augustus unterworfenen Länder. Augustus war mehrere Male verheiratet, hatte aber nur ein einziges Kind Julia, an welcher er wenig Freude erlebte, und welche er schließlich verbannte. Sie war in dritter Ehe mit Tiberius vermählt, dem Sohne ihrer Stiefmutter Livia, welche aus dem Geschlechte der Clandier stammte. Diese ränkevolle Frau bot alles auf, um ihren Söhnen erster Ehe, Tiberius und Drusus, die Nachfolge zu sichern, und sie erreichte auch endlich, daß Augustus den Tiberius an Kindesstelle annahm. — Augustus starb zu Nolct, 76 Jahre alt. Als er seinen Tod nahe fühlte, sagte er zu seinen Freunden: „Das Schauspiel geht zu Ende; wenn ich meine Nolle gut gespielt habe, so klatscht Beifall!" Er ward durch einen Senatsbeschluß für einen Gott erklärt und mit großer Pracht bestattet.

8. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 124

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
124 Civilis, Vespasianus, die Entstehung des Christentums. Iii. § ßo das Heer des Otho in der Nähe von Cremöna (bei Bedriacum) Der größte Terl von Otho's Truppen ging zum Feinde über. Da verzagte Otho und streß sich den Dolch ins Herz. Vitellius kam nun aus Gallien herbei und nahm Besitz vom Reiche Er verschwendete tote ein Calignla, Claudius und Nero und machte sich dadurch, sonne durch Erpressungen, bald allgemein verhaßt. Seine Schlemmerei ward förmlich zur Gefräßigkeit. Durch Brechmittel brachte er es dahin 3 ms 4 Haupt-Mahlzeiten täglich halten zu können. Er soll während seiner kurzen Regierung ea. 130 Millionen Mark verpraßt haben. Die Bataver, welche die sumpfige Gegend im Norden der Maas zwischen dem Meer und der Yssel bewohnten, (namentlich die Insel, welche dmch die Waal, den alten Rhein und die Nordsee gebildet wird), empörten sich gegen Vitellius unter ihrem Führer Claudius Civilis. Ihnen schlossen sich die östlich wohnenden Friesen an und andere deutsche Völkerschaften. Diese wurden aufgereizt von Velleda, einer prophetischen Priesterin, welche an der Sippe wohnte und bei ihrem Volke und auch bei anderen Stämmen emen großen Einfluß ausübte. Auch in Gallien fielen einige Stämme ab. aus den Einheimischen gebildeten römischen Truppenteile gingen zu den Aufständischen über. Die syrischen Legionen riefen ihren wackeren Führer Vespasianus zum Kaiser aus. Die Donautruppen, welche für Otho zu kämpfen bereit gewesen waren, zogen nach Italien und schlugen die Truppen des Vitellius bei Cremona, wo diese noch nicht lange vorher über Otho gesiegt hatten. — In Rom belagerten die Vitellianer den Bruder Vespasian's, welcher Stadtpräfekt war, auf dem Capitolium und erstürmten dieses. Dabei entstand ein Braut), und der Jupitertempel wurde in Asche gelegt. Unterdessen rückten die Donautruppen unaufhaltsam auf Rom zu. Nach einem blutigen Kampfe vor den Mauern Roms und in den Straßen der Stadt wurde Vitellius von den siegenden Soldaten des Gegners mit einem Stricke 69 um den Hals durch _ die Straßen der Stadt geschleppt und ermordet. — v.chr. Die Grausamkeiten in Rom dauerten fort, bis Vespasian ankam. §io. Die Entstehung des Christentums. Die Zerstörung von Jerusalem. Die Römer behandelten Palästina seit des Pompejus Zeiten (s. §. 50) wie eine römische Provinz, obgleich sie den Beherrscher des Landes als unabhängigen Regenten anerkannten. — Seit 39 v. Chr. war Herodes der Große, s. I. § 41, König der Juden. Dieser Fürst wütete auf’s grausamste gegen sein Volk. Wer im mindesten seinen Verdacht erweckte, den ließ er umbringen. Doch baute er den Tempel von Jerusalem mit großer Pracht wieder auf. In dieser traurigen Zeit tröstete sich das jüdische Volk mit der Hoffnung auf den schon von Moses verheißenen Messias aus dem Stamme Juda, der Israel zum herrschenden Volke machen werde. Da ward ein Jahr vor Herodes' Tod Jesus Christus geboren. .Bald nach Herodes machte Angustus das jüdische Land zur 6 römischen Provinz, s. I. § 41, so daß es durch einen vom Kaiser n- hr- ^-nannten Prokurator oder Landpfleger verwaltet wurde. Unter dem

9. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 126

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
126 Die Flavischen Kaiser, Vespasian. Iii. § 61. bte Einwohnerschaft schonen wollte, zurückgewiesen. Er mußte innerhalb der Stadt emen befestigten Berg nach dem andern und sogar die verschiedenen Räume des Tempels einzeln erobern. Bis zum letzten Augenblick hatten die Juden auf die Erscheinung eines rettenden Messias gehofft. — Jerusalem wurde dem Erdboden gleich gemacht, s. I. § 41. Ein Teil der Stadt war aber 60 Jahre später schon wieder aufgebaut. ~ Nerte nach seiner Rückkehr in Gemeinschaft mit seinem Vater einen Triumph über bte ^nben. Auf der heiligen Straße würde ihm zu Ehren ein Triumphbogen errichtet. 3 H § 61. Die Flavischen Kaiser (Bespafian, Titus und Domitian). fsr9,- n Titus Flavins Vespafianus regierte höchst segensreich. Die ' Soldaten hielt er rn strenger Zucht, in den Finanzen stellte er Ordnung her. Das Ansehen des römischen Senates hob er wieder, machte denselben aber zu einer wirklichen Reichsversammlung, indem er ihn nicht nur aus Rom und Italien, sondern auch aus den Provinzen ergänzte. Die Straßen und Gebäude der Stadt, welche seit Nero's Brand noch in Trümmern lagen, baute Vespasian wieder auf, ebenso den capitolinischen Tempel; auch errichtete er ein großes Amphitheater, s. Anmerk. 1, dessen Ruinen noch jetzt unter dem Namen Coliseo eine der Hauptzierden von Rom bilden. Vespasian selbst lebte auf's einfachste. Als Regent behauptete er Ernst und Würbe, im gesellschaftlichen m9- Verkehr war er sreunblich. — Seine Sparsamkeit würde ihm oft als Geiz ausgelegt. Als ihm einst sein Sohn Titus Vorstellungen barüber machte, daß er die Cloaken besteuert habe, hielt er ihm ein Stück Gelb hin von der ersten Erhebung der Steuer und fragte ihn, ob er einen üblen Geruch baran verspüre ? Nach Gallien schickte ~ Vespasian den Feldherrn 70 Cereälia, welcher den Civilis bei Trier vollständig schlug und Gallien wieder unterwarf. Civilis zog sichln die batavischen Sümpfe zurück und schloß emen Frieden. Diebataver und die Friesen wurden wieder Bundesgenossen der Römer. Die Priesterin V e l l e d a wurde als Gefangene nach Rom gebracht. — Gegen das Ende seiner Regierung schickte Vespasian einen der tüchtigsten römischen Feldherrn und Staatsmänner, Julius Agricöla, nach Britannien. In der Eroberung dieses Landes hatten die Römer bedeutende Fortschritte gemacht. Unter Nero mußte jedoch einmal ein großer Aufstand auf der Insel unterdrückt werden, 61 n. Chr. — Die Unternehmungen des Agricöla in Britannien hat sein Schwiegersohn, der Geschichtschreiber Tacitus, beschrieben. Agricöla gewann die Briten durch Milde und Gerechtigkeit für die römische Herrschaft und Civilisation. Bald beeiferten sich die Briten, die Sprache und Sitten der Römer anzunehmen. Eine Münze Vespasian's.

10. Geschichte der Römer - S. 115

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
fi'cf) дот ©iffator ouf ю Здге ernennen; macht oerfchtebene neue Осишфшпдеп: j. B. Ве(фгстьипд beê Çujcuë; Begün; ftigung bev ©olbafen; Berminbcrung der fîattbaltcrifcberi ©cwalt in den фгортдоп; €rtheilung beë Bürgerrechtes ou die (îiéalpiner; Berbetfermig bcé falcnberë. Mehrere тшш)гпфе und ungerechte Jpanblungen, und die Вегдофе 2lntonê, il)m Die frone auf^ufc^en^ meefen eine Berfcbwbrung gegen ihn, an bereu ©рфеbrutué und (¡[affûté fïauden. (Eâfar wirb den i5. Soîârj 44 mit ssübuuben an der (Statue beé $ompejué crmorbct. §. 225. tld) Betwimutg in 3îom nach Çâfar’S £ofce; mufinifcf)er fn’eg 43 Оог (Sijrifîuê. Çâfar’é 2:0b brachte wieber neue Uuorbuungen herber; Ôïiemanb wußte eigentlich recht/ woran er n>ar. iß entfîanben 3 ijjarthcien im ©iaatet 3) €inc bemotratifche, an beren ©pi£e die Häupter Der Вег(фтотеп 5)?. Brutué und (Eafftué fîanben; biefe Perfol) aber den erflen Slugenblicf ftch до befefrigen, und mußte halb Oiom raumen. Brutué in ©riechen; latioc und ([affiué in f letnaflcn, fammeln фсеге. a) (£inc artjloîratifche unter Cicero und Çàfar’é ange; nommenen 19jährigen ©ohne Dctapiuë, welche fehr gemäßigt до Bserfe ging, und фгсё Berbâltntffeé Wegen den ©enat auf ihre ©eite befam. 3) <£inc beëpotifcbe unter 2lnton und i4’pibus. Öbgleich die fonfuln €àfar‘é Ш?огь gebilligt hatten, fo mußte hoch Ölnton 1 Ьигф feine Mcbeurebe und Qlblefung beé Perfalfchten Sefîamcuté ([âfar’é, baë Bolb, und рог; додиф die Veteranen, до gewinnen. £)ie Ве^фтогпеп mußten in ihre«propinjen entweichen; aber bamti поф тф! ¿ufrieben, ßrebte 2lntou nach der ©tatthalter; (фай ([iéalptnien, те(фе dem £>. Brutus до $heiie geworben war, perbatib jtc!}, um befro ßcberer fein Siel до етпфеп, mit Sepibué, und brang gegen Я>» Brutué рог; der ©enat erflârte ihn beéfallé fur ф a
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